Die Weltmeisterschaften im Goldwaschen 2017 in Schottland aus einem ganz persönlichen Blickwinkel
Am Samstag, den 05 August, sind wir nach einer anstrengenden Fahrt (Ich bin gefahren) in Moffat angekommen. Außer unserem Präsidenten Frank waren alle Teilnehmer schon sehr früh angereist und hatten teilweise das wunderschöne Schottland erkundet.
Die Stimmung im gesamten Ort war famos, die Einwohner äußerst freundlich. Am Sonntag haben wir dann an einer Whisky- und Shoppingtour teilgenommen, die eigentliche Verkostung ist nicht erwähnenswert!.
Montag: Am Vormittag sind wir mit Caro in die Stadt und haben uns erst einmal Gummistiefel besorgt. Das war gar nicht so einfach. Im gesamten Ort waren diese fast ausverkauft. Es wurde für die nächsten Tage eine Großbestellung geordert und fast alle bei der Weltmeisterschaft hatten die gleichen Stiefel an, einige natürlich auch Designerstiefel! Ihr wisst ja, was das für Frauen bedeutet. Endlich war es dann soweit. Zur Eröffnung der Weltmeisterschaft haben sich alle Goldwäscher (ca. 400) an der Schule in Moffat versammelt. Mit musikalischer Begleitung einer schottischen Dudelsackgruppe ging es durch die ganze Stadt. Am Abend nach der Parade hat uns Alessandra mit einem brasilianischen Abend verwöhnt. Sie mixte für uns Caipirinha nach Originalrezeptur und Tom legte brasilianische Musik auf.
Dienstag: Mit einigen Startschwierigkeiten hatte die Weltmeisterschaft für die Herren (202 Herren und 141 Frauen) gegen 10:30 Uhr (geplant war 9:00 Uhr) begonnen. Die Stimmung war - trotz aller Verspätungen - toll.
Es gab 7 Läufe der Herren und 5 der Frauen. Und es hat nicht geregnet☺
Mittwoch: 7:01 Uhr - unser Markus steht im Coop-Kaufhaus und möchte Bier kaufen. Er musste alles wieder aus dem Einkaufswagen ausräumen, da es in Schottland erst ab 10:00 Uhr Alkohol zu kaufen gibt! Ich denke, die Verkäufer hatten richtig Spaß!
Unser 2. Wettkampftag begann auch wieder mit technischen Problemen (45 min Verspätung) bei den Veteranen. Im 1. Lauf der 5er Teams mussten auch einige Teams erneut antreten, da die Zeitmessung nicht funktionierte (unser deutsch-österreichisches Waschbären Team auch, obwohl eigentlich erst am nächsten Morgen um 8: 00 Uhr geplant). Und das Wetter hielt.
Unser Mittagessen: Sehr lecker, aber in Schottland gibt es wohl keine Gewürze.
Nach der Mittagspause starteten die Herren und Damen mit ihren Durchgängen weiter. Das schönste an diesem Wettkampftag war unser Spaß-Wettbewerb (waschen mit einer Hand), diesen hat Frank Hartmann gewonnen. Es war sehr anstrengend. Und es hat nicht geregnet.
Am Abend ging es zur Präsentation des Slovakischen Vereins für die Weltmeisterschaft 2018 in Hodrusa Hamre. Es war toll, der Saal war brechend voll. Es gab landestypische leckere Suppe und Brot. Aber als das Bier alle war, (nach ca. einer halben Stunde) leerte sich der Saal sehr schnell. Im Großen und Ganzen war der Abend sehr gelungen.
Donnerstag: Unser Morgen fing schon um 7:00 Uhr mit einem typischen englischen Frühstück an (Um 8.00 sollte der Re-Run für unsere5er Team-Gruppe starten). Nach wiederkehrenden Startschwierigkeiten (30min Verspätung) konnte der Re-Run endlich beginnen. Noch vor der Mittagspause starteten die Veteranen, Wolfgang und Hans hatten sich gegen 16 finnische Teilnehmer durchsetzen können und zogen ins Finale ein. Und die Sonne schien!. Unsere Mittagspause begann erst 14:30 Uhr (geplant 13:00 Uhr). Aber das Wetter hielt. Unser Wettkampftag endete gegen 0:30 Uhr mit dem Nachtwaschen.
Freitag: Nach dem Frühstück gingen wir zum Wettkampfgelände. Die ersten Wäscher waren pünktlich um 8:00 Uhr da und halfen beim ausleeren der Becken. Das Wetter spielte endgültig nicht mehr mit (Nieselregen, aber warm). Nach dem ausleeren der Becken wurde das Gelände mit Stroh ausgelegt. Es roch dann auch sehr nach Stall.
Mit einer Stunde und 10 Minuten Verspätung konnten die Wettkämpfe beginnen. Und es regnete immer noch. Der 2. Lauf der 2er Teams musste gleich nach dem Start abgebrochen werden, da ein Eimer beim entleeren den Henckel verloren hatte. Und es regnete weiter!
Wie in „Wacken“
Es gab auch noch einen Spaß-Wettbewerb und der 2. Lauf der Damen musste wiederholt werden (Samstag am Morgen). Am Abend sind wir dann ins Zelt einmarschiertund haben Party gemacht. Die Band spielte super gälische und schottische Musik. Das Zelt war voll und viele haben getanzt.
Samstag-Finaltag: Wie erwartet begann dieser Tag auch mit Verspätung, aber es regnete nicht. Unser Robin hat sich den Weltmeistertitel bei den Junioren geholt und Florian ist Sechster geworden. Nach unserem 5er Lauf , den wir Waschbären verkackt hatten, musste ich erst einmal etwas zur Beruhigung zu mir nehmen (Whisky double). Unsere Birgit hat mit dem 9. Platz ihr eigenes Ego aufpoliert und ihr Hans erst recht, er ist Vizeweltmeister und Ragna hat sich den Weltmeistertitel richtig erkämpft. Am Abend saßen wir dann noch zusammen und haben gemeinsam gegrillt und auf unsere neuen Weltmeister angestoßen.
Sonntag: Nach einem sehr frühen Frühstück haben wir uns mit Familie Bischof auf den Weg in Richtung Flughafen Edinburgh gemacht. Diese Fahrt wird uns noch lange in Erinnerung bleiben. Ich habe einem BMW den Außenspiegel abgefahren. Mit war so schlecht , dass Wolfgang weiter fahren musste. Am Flugplatz angekommen, gab es erst einmal sehr viel Papierkram, aber wir hatten zum Glück Vollkasko ohne Selbstbeteiligung. Endlich im Flieger sitzend, saß neben mir ein Herr mit Kopfhörer auf den Ohren und sang lauthals seine Lieder mit. Unser Chefsteward muss wohl irgend etwas genommen haben. Er hatte uns allen die Sicherheitshinweise so erklärt, dass wir uns fast alle nur gekugelt haben und uns nur noch gewundert haben, ob er evtl. etwas getrunken hat. Und der Kapitän hieß auch noch Lachmann. Nach dem wir dann endlich gegen 20:30 zu Hause waren und nichts im Kühlschrank hatten, sind wir zu unserem Lieblings-Italiener gegangen und haben die Weltmeisterschaft ausklingen lassen.
Leider haben wir in dieser einen Woche nichts vom Land, nichts vom wunderschönen und sehenswerten Schottland gesehen, außer auf der Hin- und Rückfahrt. Wir haben beschlossen, unbedingt noch einmal in diese Gegend als „Touri“ zu fahren.
Zum Abschluss möchte ich mich, ich hoffe im Name aller, ganz herzlich bei Tom bedanken. Er hat für uns wieder jede Menge Fotos geschossen, egal wie das Wetter war.
Danke Tom.
Anke Adolf
Kontrolle (Zensur) und Korrektur: Karin Bischof und Wolfgang Orlamünder